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Kronprinz Wilhelm

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Kronprinz Wilhelm 1932 - Gemälde von Bernhard Zickendraht


Der erste Sohn Kaiser Wilhelms II. wurde am 6. Mai 1882 im Potsdamer Marmorpalais geboren. Neben der allgemeinen Ausbildung erhielt der seit 1888 offiziell den Titel „Kronprinz des deutschen Reiches und von Preußen“ führende Wilhelm gemeinsam mit seinem ein Jahr jüngeren Bruder Eitel Friedrich die im Haus traditionelle militärische Ausbildung auf der „Prinzeninsel“ Plön. Anschließend bezog er die Universität Bonn, wo er von 1901 bis 1903 Staats- und Verwaltungsrecht studierte.
Im September 1904 verlobte sich Wilhelm mit der mecklenburgischen Herzogin Cecilie (1886-1954); verheiratet am 6. Juni 1905; die Hochzeitsfeierlichkeiten dauerten vier Tage. 6 Kinder: Wilhelm; Louis Ferdinand; Hubertus; Friedrich; Alexandrine, Cecilie.
Durch seine unkomplizierte Art und sein freundliches Wesen und geschickt in Szene gesetzt, avancierte der Kronprinz in der Öffentlichkeit zu einem der beliebtesten Mitglieder des Kaiserhauses.
Nach einer Indienreise 1911 wurde Wilhelm von seinem kaiserlichen Vater zum Kommandeur des Danziger Leibhusaren Regiments ernannt. Bis Ende 1913 lebte der Thronfolger mit seiner Familie in Danzig-Langfuhr. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges übernahm der Kronprinz die Führung der V. Armee. Im Herbst 1916 stand der Thronfolger als General der Infanterie an der Spitze der „Heeresgruppe Kronprinz“, die in die schweren Kämpfe bei Verdun verwickelt war. Während des Krieges trat Wilhelm frühzeitig für einen Ausgleichsfrieden ein und wirkte entscheidend an dem Sturz des Reichskanzlers Theobald von Bethmann-Hollweg im Juli 1917 mit. Nach der Novemberrevolution ging er ins niederländische Exil. Fünf Jahre lebte der einstige Kronprinz auf der Insel Wieringen in der Zuiderzee. Hier verzichtet er am 1. Dezember 1918 für seine Person auf den Thron. Durch Vermittlung des Reichskanzlers Gustav Stresemann konnte Wilhelm nach 1923 Deutschland zurückkehren. 1925 erschien Wilhelms Werk „Ich suche die Wahrheit!“, durch das er versuchte, Deutschland und seinen Vater von der im Versailler Vertrag festgeschriebenen Kriegsschuld zu befreien. Bis zur Fürstenabfindung 1926 lebte der letzte Kronprinz in Oels (Schlesien), erst anschließend wurde das Potsdamer Schloss Cecilienhof sein Hauptwohnsitz.
In der Politik der Weimarer Republik spielte Wilhelm für einen kurzen Moment einen kleine Rolle: Für die Stichwahl, die im März 1932 bei der Reichspräsidentenwahl nötig geworden war, sollte sich Wilhelm als Kandidat zur Verfügung stellen. Doch wurde diese Idee nicht weiter verfolgt, da sein Vater Wilhelm II. diesem Projekt ablehnend gegenüber stand. Aber dessen anfangs von den Nationalsozialisten genährte Hoffnungen auf die Wiedereinführung der monarchischen Staatsform sollten sich recht bald als haltlos erweisen.
In den ersten Tagen des Jahres 1945 verließ der Kronprinz Schloss Cecilienhof und begab sich nach Süddeutschland. Nach Kriegsende ist Wilhelm für kurze Zeit von den Franzosen in Haft genommen worden. Doch durfte er sich innerhalb der französischen Besatzungszone einen Wohnsitz wählen, und seine Wahl fiel auf die Burg Hohenzollern bei Hechingen. Bis zu seinem Tode wohnte der Kaisersohn in einem Haus am Fuße der Stammburg seiner Familie. Hier starb er am 20. Juli 1951im Alter von 69 Jahren.

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