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Johann Leidel

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Johann Leidel war ein Industrieller aus Duisburg und Inhaber einer 1902 gegründeten Firma, die unter dem Namen „Elektrotechnische Aparate-Bauanstalt Johann Leidel GmbH“ noch heute in Hünxe existiert. Leidel kaufte am 1. 12. 1928 das Schloss, das am 6. 3. 1929 abbrannte (laut Brandanzeige bei der Versicherung). Die Westfälische Provinzial-Feuersozietät zahlt für den Schaden 41690 Reichsmark. Das Schloss wird neu errichtet von der Firma Tenge in Paderborn. Ein Wappen über dem klassizistischen Eingang zeigt noch die Initialen des Wiederrichters nach dem Brand 1929 (JL). Johann Leidels Sohn Paul Leidel war Agrarökonom und sollte das Gut Hamborn bewirtschaften. Doch dann kam der “Schwarze Freitag”, die Börse in New York brach zusammen. In dem folgenden wirtschaftlichen Niedergangs und in den Anfängen der Weltwirtschaftskrise ging es der Firma, die bis heute Lastmagnetsteckerverbindungen, Kupplungs- und Greiferstecker für die Marine, den Funkverkehr u. a. Bereiche herstellt, so schlecht, daß 1931 Schloß Hamborn wieder verkauft werden mußte, um die Firma zu retten. Johann Leidel starb 1937.
Paul Leidel übernahm für den im Krieg gefallenen älteren Bruder später die väterliche Firma und führte sie bis 1957.

Im Jahre 1931 steht Hamborn also wieder zum Verkauf. Ein belgisches Trappistenkloster kauft am 9. Juli für 420.000 Mark das Gut unter Vorbehalt der Genehmigung des Generalkapitels. Die Genehmigung wird nicht erteilt, Hamborn steht also wiederum zum Verkauf. Es soll nur noch 383.000 Mark kosten. Laut Unterlagen aus dem Pfarrarchiv Kirchborchen kauft die Firma Berning & Co aus Soest das Gut. Bereits vor diesem Kauf hat Siegfried Pickert einen Vertrag mit dieser Firma geschlossen. In einem Brief an Ita Wegmann schildert er die Situation so:
„Nach langen Hin und Her haben wir mit einer Holzfirma, die sich für das Objekt wegen der Waldbestände dringend interessiert, einen Vertrag abgeschlossen...“
Es gab heftige Widerstände gegen das „Gemeinnützige Heil- und Erziehungsinstitut für seelenpflege-bedürftige Kinder“ aus Jena, vor allem von kirchlicher Seite. Pickert schilder das so: „Die Verhältnisse waren sehr kompliziert, manchmal waren es geradezu dramatische Situationen, die sich da abspielten. Eine ganze Reihe von Zwischenmännern hatten ihre Hand dabei im Spiel und es war nicht leicht, den ganzen Trubel zu durchschauen.“
Am 5. 12. 1931 treffen 40 Kinder aus Jena Zwätzen in Schloss Hamborn ein und die anthroposophische Arbeit beginnt.

 

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