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Der römische Griff nach Germanien begann mit Cäsar. Dieser eroberte und sicherte ab 59 v. Chr. Gallien für das römische Reich und setzte die Grenze am Rhein fest. Cäsar erkannte, dass er Gallien nur dauerhaft befrieden konnte, wenn er auch das Vorland kontrollierte. Expeditionen nach Britannien (55/54 v. Chr.) und der zweimalige Übergang über den Rhein nach Germanien (55 und 53 v. Chr.) dienten diesem Zweck. Im Jahre 51 v. Chr. war dieses Vorhaben mit Cäsars Sieg bei Alesia und den letzten Kämpfen gegen Belgen und Treverer abgeschlossen.
Es folgen Jahrzehnte der Umsiedlung germanischer Stämme in das durch den Krieg menschenleere Machtvakuum an der linken Rheinseite sowie Strassenbau. Dieses Projekt nahm Agrippa in Angriff und im Zuge dieser Straßenprojekte an den Rhein kam es auch zu zahlreichen Städtegründungen, wie z. B. Trier.
Um die zahlreichen Scharmützel mit den rechtsrheinischen Germanenstämmen in den Griff zu bekommen, bemühte sich sogar Augustus selbst nach Gallien, er blieb bis zum Jahre 13 v. Chr. Um die germanischen Übergriffe dauerhaft zu unterbinden, erschien den Römern eine Vorverlegung der Grenze von der Donau und dem Rhein bis an die Elbe sinnvoll.
Im Jahre 15 v. Chr. begannen Drusus und Tiberius (Stiefsöhne von Augustus) mit dem Alpenfeldzug dieses grössere Militärprojekt umzusetzen. Drusus führte ab 13 v. Chr. dann mehrere Jahre lang einen Feldzug in Germanien, in dessen Verlauf etliche neue Militärlager am unteren Rhein entstanden, z. B. Xanten und Nijmegen. Besonders Xanten (Vetera) war von Bedeutung, weil hier der ostwärts führende Lauf der Lippe zu kontrollieren war. Im Verlauf des Feldzuges wurden die Sugambrer besiegt und ins linksrheinische Gebiet umgesiedelt. Die Chatten wurden weniger erfolgreich bekriegt, denn sie leisteten noch Jahrzehnte später Widerstand. Drusus erreichte die Elbe, die als neue Grenze konzipiert war, aber das brachte ihm kein Glück. Auf dem Rückweg stürzte er vom Pferd und erlag wenig später seinen Verletzungen. Sein älterer Bruder Tiberius führte die Feldzüge zu Ende. Das ganze Gebiet zwischen Rhein und Elbe, Nordsee und Erzgebirge wurde nun als Provinz im Okkupationsstadium angesehen. Doch friedlich war die Provinz nicht. Unter dem Statthalter Ahenobarbus brachen gewaltige Kämpfe aus, die wahrscheinlich vor allem durch die Cherusker geführt wurden, die zuvor erfolglos umgesiedelt werden sollten.
Ab 4 n. Chr. kam Tiberius zurück nach Germanien (er hatte sich zuvor mit Augustus überworfen und lebte in Rhodos im Exil). Tiberius unterwarf Kannanefaten, Chattwarier, Brukterer und Cherusker und zog später gegen Chauken und Langobarden. Germanien blieb aber unruhig.
Nachfolger von Tiberius wurde Varus. Seine Hauptaufgabe war, die unterworfenen germanischen Stämme zu romanisieren. Im Jahre 9 n. Chr. zog Varus mit über 3 Legionen zu entfernt siedelnden Stämmen, um Unruhen zu unterdrücken. Im Teutoburger Wald wurde er vernichtend von einer Allianz aus Cheruskern, Marsern und Chatten unter der Führung von Arminius geschlagen. Der genaue Ort ist nicht überliefert und es gibt bis heute allerlei Spekulationen. Eines aber ist gewiss: Kalkriese ist nicht Ort dieser Schlacht gewesen.
Tiberius war es, der nach dieser Niederlage erst einmal wieder den Rhein absicherte, mit erheblich verstärkten römischen Truppen. Sein Neffe Germanicus übernahm ab 12 n. Chr. den Oberbefehl. Germanicus (Sohn des Drusus) wollte die Erfolge seines Vaters wiederholen und eine befriedete rechtsrheinische Provinz Germanien schaffen. Die Kämpfe gegen Arminius waren allerdings nicht so erfolgreich wie erhofft. Immerhin erreichte Germanicus den Ort der Schlacht des Varus, was man z. B. bei Tacitus nachlesen kann. Di Feldzüge richteten sich gegen die Chatten, deren Hauptort zerstört wurde, gegen die Cherusker, die aber nicht besiegt werden konnten, sowie gegen die Friesen. In mehreren Schlachten, so der berühmten Schlacht am Angrivarierwall, konnte Germanicus Arminius nicht besiegen. Auch die Chatten waren noch nicht endgültig besiegt. Tiberius ließ die Offensive abblasen und beschied sich mit dem Rhein als Reichsgrenze.
Friedlich blieb Germanien auch danach nicht. Die Niederschlagung es Bataveraufstandes unter Vespasian und der Feldzüge gegen die Chatten unter Domitian (in diesem Feldzug wurden die Cherusker fast völlig ausgerottet) und die Brukterer zeugen davon. Der Rhein blieb die Grenze der römischen Reiches bis zur Zeit der Franken..
Der Handel mit den Germanen florierte aber, wie etliche Münzfunde auch in dieser Gegend zeigen.
Etliche archäologische Funde bezeugen noch heute das Bemühen der römischen Kriegsherren, hier Fuss zu fassen. An der Lippe sind in regelmässigen Abständen Römerlager entdeckt und ausgegraben worden. Das letzte bekannte Lager befindet sich in Anreppen bei Delbrück, gerade mal 25 Kilometer von Hamborn entfernt.

 

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