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Hamborn, Ostern 1945

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Hamborn, Ostern 1945
von Christoph Möllmann


Die gefundene Geschosshülse
Am Freitag, 27. Mai 2011, fand ich in einem Maisfeld die 2,5 kg schwere Hülse einer Granate. Fundort ist 51°39'45.22"N und  8°45'38.67"E.
Es handelt sich um eine amerikanische 105mm Hülse M14 Type1 für Artillerie-Geschütze. Das 105-mm-Geschütz ist das Standardgeschütz der US Army. Aufgrund seiner hervorragenden ballistischen Eigenschaften konnte dieses Geschütz sowohl artilleristisch als auch zur Panzerabwehr effektiv genutzt werden. 
Ende 1943 wurde eine Sherman-Variante in Entwicklung gegeben, die hauptsächlich bei der Artillerie eingesetzt werden, sich jedoch auch zur Panzerabwehr eignen sollte. Sie wurde mit einer 105-mm-Haubitze ausgestattet, die eine bessere Durchschlagskraft hatte, aber gegen Tiger und Panther noch immer unzureichend war. 
Jede amerikanische Panzerdivision führte ca. 70 Geschütze dieses Kalibers mit sich, selbst die Infanterie-Divisionen hatten 18 Stück davon. Als Artillerie dienten die Geschütze, um vor der Kampffront die feindlichen Stellungen zu beschießen, mit entsprechender Munition konnten sie aber auch als panzerbrechende Waffe eingesetzt werden.

Der Krieg in Hamborn
Seit der Enteignung von Hamborn, die am 9. Juni 1941 von der Gestapo gewaltsam durchgeführt wurde, war das Schloss (spätestens ab August 1941) in Benutzung durch die NSV. Bei der Reha-Klinik wurde später ein Treibstoff-Depot für den Flugplatz Mönkeloh eingerichtet. Das Wachpersonal für dieses Depot bezog den Westteil des Hauses Nr. 94.
Die Landwirtschaft war von Hans Meyer gepachtet, er führte den Hof bis 1952. Er wohnte mit seiner Haushälterin im Gutshaus.
Im Gartenhaus wohnte nicht nur Familie Spranger, sondern während der Verbotszeit auch Familie Pickert. Siegfried Pickert war nach seiner Wehrmachtseinziehung (schon vor der gewaltsamen Schließung Hamborns) beim Wachpersonal des Flughafens Mönkeloh eingeteilt. Von dort kam er mit dem Fahrrad nach Hamborn.
Beim Luftangriff auf Paderborn am 17. Januar 1945 wurden Hamborns nördliche Waldteile von Sprengbomben getroffen: „Ein Feld von Bombenkratern zog sich quer über die südliche Feldmark. Vom Haxtergrund, über die Höhe des Querwegs in die Forsten von Hamborn.“
Die alliierten Truppen beabsichtigten, den Ruhrkessel bei Paderborn zu schließen. Noch bevor die Soldaten diese Schließung erreichen konnten, wurden wichtige Verbindungs- und Nachschubwege durch Luftangriffe abgeschnitten. So wurde am 22. Februar der notdürftig wiederhergestellte Viadukt bei Altenbeken bombardiert und ein wichtiger Nachschubweg abgeschnitten. Am 27. März legten alliierte Bomber die Stadt Paderborn in Trümmer und unterbrachen hiermit wichtige Straßenverbindungen in den noch nicht geschlossenen Ruhrkessel. 
Beim Luftangriff am 27. März wurde auch das Altersheim Westphalenhof getroffen und in Schutt und Asche gelegt. 7 Schwestern und 21 Bewohner kamen dabei zu Tode. Die Überlebenden wurden vorübergehend an diversen Stellen untergebracht, später kamen sie nach Hamborn, wo sie bis mindestens 1947 blieben. Gegen die anrückenden Amerikaner richteten SS-Kräfte in Schloss Hamborn einen Gefechtsstand ein.
M. J. Krück von Porturzyn beschreibt diese Zeit in der „Festschrift zum 25jährigen Bestehen von Schloss Hamborn“ so: „Auch der Beginn des zweiten Weltkrieges brachte nicht allzu große Veränderungen. Einige Mitarbeiter wurden zum Wehrdienst eingezogen, Frauen traten an ihre Stelle.
Bis zum 9. Juni 1941, als in Berlin auf einen Knopf gedrückt wurde, der die Gestapo-Aktion in ganz Deutschland auslöste. In der Frühe um sieben kamen Autos angefahren, das Gelände wurde umstellt, die Telefondrähte wurden zerschnitten, die Häuser durchsucht, die Menschen verhört. Ja, sogar der kleine Friedhof am Abhang zum Ellertal, auf dem als erster ein kroatischer Zögling kurz zuvor beerdigt worden war, erregte den Ingrimm - vermutete man vergrabene Schätze? Und ein Sessel mit eingebauter Leselampe, Geschenk der Mutter eines Mitarbeiters, wurde als Geheimsender verdächtigt. Das Erholungsheim wurde auf der Stelle geräumt, die Kinder mußten binnen 8 Tagen nach Hause geschickt werden. Alle Mitarbeiter, soweit sie nicht schon im Militärdienst standen, erhielten fristlose Entlassung. Zwei von ihnen, die als „Hauptschuldige“ galten, wurden abgeführt und mußten 9 1/2 Monate im Gefängnis in Bielefeld verbringen. Das Schloß wurde versiegelt, und als die Türen wieder aufgingen, zog die NS-Organisation „Mutter und Kind“ ein.(…)
In der kleinen Enklave des Gartenhauses blieben ein paar Frauen mit ihren Kindern zurück, sicherlich bis in ihre Feldpostbriefe hinein gut bewacht und mißtrauisch angesehen von den Funktionären der „Volkswohlfahrt“, die nun auf dem Gelände befahlen - verstohlen begönnert von den polnischen und ukrainischen Arbeitern, die das Land bebauen mußten.
In den letzten Tagen des Krieges ging die Stadt Paderborn in Flammen auf. Blutjunge SS-Mannschafen kamen, grau vor Übermüdung, den Berg herauf und sollten Hamborn verteidigen, aber womit? Einige flüchteten, sobald es Nacht wurde, andere suchten Versteck im Keller des Gartenhauses, in dem die „staatsfeindlichen“ Frauen wohnten, deren Männer irgendwo in Europa kämpften oder schon gefallen waren. Im Schloß wechselten die „braunen” Schwestern ihre Gewänder, und die Hakenkreuzzeichen verschwanden. Es setzte Beschuß ein, in der Schlucht unterhalb des Schlosses kam es zur Panzerschlacht, auf dem Gutshof gab es Einschläge von der schweren deutschen Artillerie, Frauen und Kinder saßen im Luftschutzkeller. - Am nächsten Tag wurde es still, und die Amerikaner kamen aus dem Tal herauf. Die SS-Männer im Keller des Gartenhauses wurden, nachdem man ihnen alles abgenommen hatte, bis zum Taschentuch und Elternbild, abgeführt und in den Luftschutzkeller gesperrt.
Im Schloß, in den Nebengebäuden und im Gartenhaus wurde alles durchsucht, befreite Russen kamen mit Wagen angefahren und plünderten. Aus dem zerstörten Paderborn brachte man Obdachlose heran, das Schloß verwandelte sich für kurze Zeit in ein amerikanisches Feldlazarett und dann in ein städtisches Altersheim. In den gleichen Räumen, die den Hamborner Gästen zur Erholung, den Hamborner Kindern zur Heimstatt gedient haften, in denen die NS-Kreisleitung ihre Feste gefeiert hatte, betreuten nun Vincentinerinnen obdachlose alte Leute, die aus den Trümmern oft nur das nackte Leben gerettet hatten.“

Die Vorgänge Ostern 1945 in und um Hamborn
Karfreitag, 30. März: An diesem Tag war die Schlacht um Kirchborchen. Um 8.30 Uhr rücken 4 amerikanische Panzer nach Kirchborchen ein. Die Task Force Richardson kämpfte dort mit 15 Panzerspähwagen und 10 Shermans. Artilleriebeschuss von Borchen von der Haarener Str. südlich vom Ritterholz. Dabei zwei abgeschossene amerikanische Panzer . Um 14 Uhr gilt Kirchborchen als erobert. In der Nähe des Friedhofs Kirchborchen gehen nach den Schilderungen von Kiepke schwere Mörser in Stellung, die auf Paderborn-Sennelager gerichtet sind.
Die Task Force Welborn zog mit 11 Fahrzeugen am Nonnenbusch vorbei über den Weg von Ebbinghausen nach Paderborn (alte via regia) zur Strasse zwischen Dörenhagen und Kirchborchen. Dort wandten sie sich nach Westen. Unvermutet geraten sie in Beschuß durch deutsche Tigerpanzer, die vom Kühlenberg aus tagsüber in die Kämpfe um Kirchborchen verwickelt waren. Weitere deutsche Panzer liegen in den Wäldern rechts und links der Strasse versteckt. Auch von Dörenhagen her greifen deutsche Panzer in dieses Scharmützel ein. 7 Panzer (Kampfwagen) von Welborn werden an der Dörenhagener Strasse abgeschossen. Mit 4 Fahrzeugen (3 Panzer, Pershings) bricht er aus dem Feuer aus nach Hamborn und errichtet dort einen Gefechtsstand. Zuvor war hier ein Gefechtsstand des SS Panzeraufklärungsregiment Meyer. Ein kampfunfähiger Panzer stand im Tal unterhalb des Ulmenhauses in der Kurve und versperrte dort den Weg.

Maurice Rose kommt zu Tode
Die Fundstelle war für die Amerikaner an diesem Tag nicht zu erreichen, sie haben sich westlich in Kirchborchen verschanzt und konnten wegen deutscher Scharfschützen nicht raus, Rose war von den abrückenden Panzern vom Kühlenberg gestellt worden und von 14 MG-Kugeln getroffen zu Tode gekommen. „On 30 March 1945 the 507th Heavy Tank Breitkeil (wide front) Konigtiger Panzer Battalion, was attached to the SS-Regiment Holzer defending Hamborn and Paderborn with 15 of the King Tiger tanks of the 3rd Kompanie setting road blocks on both sides of the road in the west near Kuhlenberg. The Kompanie Kommander, Hauptman Wolfgang Koltermann, with five tanks of the 3rd Zug (platoon) was hidden in the woods in the high ground on the north side of the road defending the route to Kirchborchen and Hamborn Schloss. The 1st and 2nd Zugs with five tanks each were well hidden on the south side of the road blocking off the approach to Borchen.
The 507th Headquarters Kompanie tank commanded by Wolf-Dietrich "Dieter" Jaehn was blocking the east end of the road to Dorenhagen and Eggeringhausen. The 2nd Kompanie, commanded by Hauptman Maximillian Wirsching was east at Busch and also hidden in the woods. It was comprised of nine King Tigers and 3 Feuerschutz Jagdpanthers (Tank Destroyers) blocking the road to Eggeringhausen. These three Kompanies set the ambush that totally destroyed the ill-fated assault on Hamborn by the US 3rd Armored Division's Task Force Welborn; which also resulted in the death of its Division Commander Major General Maurice Rose. 
The Tiger 88 main gun was deadly at 1,000 meters. The American column with "Big Six" (General Rose's code name) were less than 700-800 meters away and blindly approaching without sending out any reconnaissance patrols. They had no knowledge of their pending disaster about to occur. Koltermann could hardly believe his good fortune (...) After ambushing Task Force Welborn, with disastrous results for the 3rd Armored Division, the 507th Battalion CO, Major Fritz Shoeck, gave orders to withdraw to the area near Dorenhagen. It is believed that it was Koltermann's 3rd Zug (Platoon) 3rd Kompanie with orders to deploy and withdraw to Dorenhagen who confronted General Rose on the road. Attempting to escape eminent capture, Rose's jeep had passed two Tiger tanks going in the opposite direction in the dark on a narrow road when the third tank blocked his jeep. General Rose dismounted, surrendered and became a POW.
The tank commander, of the third tank in road march formation who remains unidentified among the names listed above, had blocked Rose's jeep and was standing in his turret. After shouting unclear commands in German to General Rose, he aimed his M38 Schmeisser machine pistol, set on Dauerfeurer (full automatic) with the 32 round magazine, and without justification, fired repeatedly at General Rose, who had his hands raised in surrender; striking him fourteen (14) times, resulting in his instantaneous death.
For the record, neither the 507th Headquarters Kompanie nor the 2nd Kompanie tanks were any where near the road location where Rose was machine gunned.“  
„Death of Major General Rose
Meanwhile, on March 30, the advance had been maintained by other elements of the division, Task Force Welborn battered dug-in infantry and tanks in the area north of Etteln. At approximately 1800 hours, his column was cut by marauding Panther and Tiger tanks. It was not a serious breach but, in the vicious, confused action which followed, the famous commanding general of the "Spearhead" Division was killed in action. It was a hard blow to men of the 3rd and a tragedy which was mourned throughout the allied world.
The general met his death on the evening of a great triumph. After an irresistible drive of more than 100 miles, his tankers were approaching the outskirts of the key city Paderborn and the citadel of German armored force. Task Force Welborn was still moving ahead and the early conclusion of his drive meant that the enemy's industrial Ruhr had been almost completely encircled. The entire course of the war might now balance upon the success of other allied forces driving to a swift junction with the First Army spearhead.
The general's party, which consisted of three peeps, two motorcycles, and an armored car, was following Welborn's group at dusk when the column was cut by intense small arms fire from the woods on either side of the narrow dirt road. General Rose, cradling a tommy-gun in his arms, hit the ditch with his driver T/5 Shaunce and his aide Major Robert Bellinger. Up ahead, one of Welborn's tanks was destroyed by a lance of direct fire, and a peep was also hit and reduced to smoking junk.
To the rear, division officers, unaware of the general's predicament, attempted to contact him by radio. The road-bound column was known to be cut and Colonel John A. Smith, Jr., Chief of Staff, was worried. The Colonel knew that his fears were not unfounded when he received a message from General Rose asking for a second task force, under Colonel Doan, to close the gap and to expedite the action. This was the "Spearhead" leader's last order. Minutes later he and his party observed enemy tanks approaching from the rear. There was no alternative; it had to be a headlong dash, cross country, in an effort to reach the comparative safety of Colonel Welborn's task force.
Under a hail of bright tracer which stitched the gathering darkness in rapid darts of flame, the small group raced forward and cut sharply to the right. In the half-light, German infantry made full use of flares. The vehicles were sharply outlined silhouettes and machine gun bullets seemed to be going through and all around them. One of the motorcyclists was forced to abandon his machine. He climbed aboard the armored car and the procession went on.
Upon reaching the road down which Welborn's force had passed, the general's party knew a moment of relief and then, looming out of the darkness came a huge enemy tank.
There was no turning back. Colonel Brown and Shaunce both clipped the second of the lumbering vehicles but managed to squeeze through. The third Panther swivelled sideways in the road. Colonel Brown shot through a narrowing gap, hit the tank and tore the front fender off his peep. Shaunce, desperately attempting the impossible, came to a jarring halt, pinned by the mass of German armor on one side and a tree on the other. A German tanker shouted a stream of gutteral commands and levelled a machine pistol.
It was impossible to tell exactly what happened next. General Rose, Major Bellinger and T/5 Shaunce stood before the Nazi tank. There was a fog of unreality about the whole situation. The enemy soldier was undoubtedly frightened, and probably trigger-happy. Perhaps he thought that General Rose was attempting to reach for a pistol.
It was dark there in the narrow road. Clouds obscured the moon . Shaunce saw the enemy tank commander as a dim silhouette. He saw the man unaccountably scream a final word, swing the burp gun and fire! There was an agonizing moment when the ripping sound of the weapon, the spout of flame and the sight of General Rose falling forward were all fused together like a nightmare. And then Shaunce yelled and ran. So did Major Bellinger.
In this way the great commander of the " Spearhead" Division came to his death. He fell at the head of his men, away up front where general officers, according to popular belief, are not supposed to be. The world mourned his passing. His troops scowled at the news and drove forward as he would have wished them to do.
For the most part, the rest of the general's party escaped. Major Bellinger spent four nights and days behind enemy lines before he was liberated, and T/5 Shaunce also had a nightmare of narrow escapes topped by final rescue by elements of Task Force "X". Lt. Colonel Wesley A. Sweat, Division G-3, who had commanded the armored car, and several of his men were taken prisoner. A month later, Sweat was liberated by British forces at Stalag XI-B, in Fallingbostel, Germany.
Brigadier General Doyle O. Hickey, pipe smoking, aggressive, long-time leader of Combat Command "A", immediately assumed command of the division. The men had perfect faith in Hickey. They proved their allegiance by driving steadily forward.
Bitterly, men of Task Force "X", now commanded by Lt. Colonel John K. Boles, Jr., a dynamic, boy-faced veteran of tank warfare, cleared the road-block which had cut Welborn's column, and then went on to take Haxtergrund.”
Michael Weber hat in seinem Buch „Etteln…) den letzten Weg von Maurice Rose genau nachgezeichnet und die Stelle definiert, die als Rose-Point bezeichnet wird.
„Maurice Rose (* 26. November 1899; † 30. März) war ein US-amerikanischer Offizier in der United States Army während des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Der Sohn und Enkel von Rabbinern war zweimal verheiratet und hatte zwei Söhne. Nach ihm wurde die USNS General Maurice Rose, ein Schiff der amerikanischen Navy, benannt. Der ehemalige Militärflugplatz in Frankfurt-Bonames (Maurice-Rose-Airfield) wurde ebenfalls nach ihm benannt.
Maurice Rose trat 1916 der US Army bei und diente als Private an der mexikanischen Grenze. Nachdem er 1917 eine Fortbildung zum Offizier in Fort Riley, Kansas, abgeschlossen hatte, wurde er der Infanterie zugeteilt und mit der 89. US-Infanteriedivision nach Frankreich verschifft. Dort wurde er in der Schlacht von St. Mihiel verwundet, nahm aber später an der gesamten Meuse-Argonne Offensive teil.
Rose verließ die Armee kurz nach dem Ersten Weltkrieg, um als Handelsvertreter zu arbeiten. Er kehrte jedoch bald wieder in die Armee als Hauptmann zurück und setzte seine militärische Karriere während der Zwischenkriegszeit fort. In dieser Zeit gewann er Erfahrung in der gepanzerten Kriegsführung.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde Rose in drei Panzerdivisionen eingesetzt. In Nordafrika und Italien diente er in der 1. US-Panzerdivision, sowie 2. US-Panzerdivision. Während des Feldzuges in Tunesien war er der erste Offizier, der die bedingungslose Kapitulation einer großen Einheit der Achsenmächte akzeptierte. Am 7. April 1941 wurde er zum Brigadier General (Brigadegeneral) befördert.
Im Jahr 1942 wurde er Stabschef der 2. US-Panzerdivision, was er blieb, bis er im August 1944 zum Kommandeur der 3. US-Panzerdivision ernannt wurde. Infolge seiner Verdienste während der Operation Cobra als Teil von J. Lawton Collins 7. US-Korps bekam er seinen zweiten Stern. Nachdem er das Kommando der Division übernommen hatte, wurde Rose für seine aggressive Führung bekannt. Unter seinem Kommando fuhren die „Spearheads“, wie seine Division genannt wurde, über 100 Meilen an einem einzigen Tag, ein Rekordmarsch in der modernen Militärgeschichte, und spielten eine zentrale Rolle in allen Feldzügen des 7. US-Korps. Bemerkenswert ist, dass unter Roses Kommando die Division die erste Einheit war, die den Westwall durchdringen konnte.
Während des alliierten Vorstoßes im Rheingebiet stieß er mit seinen Truppen am 6. März 1945 nach Köln vor, überquerte dann den Rhein und rückte Richtung Paderborn vor. Er war am Abend des 30. März auf einer Aufklärungsfahrt, um den restlichen Weg nach Paderborn auszukundschaften, als vier Tiger-Panzer der aus Ausbildungs- und Ersatzeinheiten gebildeten SS-Panzerbrigade „Westfalen“ plötzlich auf der Straße auftauchten. Rose wies den Fahrer seines Jeeps an, in schnellem Tempo an den Panzern vorbeizufahren. Sein Jeep wurde abgedrängt und durch einen Baum zum Halten gebracht. Rose, sein Adjutant und sein Fahrer stiegen aus dem Jeep, um sich einem deutschen Panzerkommandanten zu ergeben, der sie aus dem Turmluk seines Panzers dazu aufforderte. Als Rose zu seiner Pistole griff, um sie aus dem Holster zu nehmen oder mit dem Holster zu entfernen, erschoss ihn der deutsche Soldat. Eine Untersuchung stellte später fest, dass Rose nicht das Opfer einer Gräueltat war.
General Rose wurde auf dem Friedhof von Margraten zunächst vorläufig im Rahmen einer jüdischen Bestattung beigesetzt. Er hatte sich in seinem Testament 1942 eine Bestattung auf dem Arlington National Friedhof gewünscht. Um jedoch Verwicklungen mit seiner Heimatgemeinde zur Frage einer jüdischen oder christlichen Bestattung aus dem Wege zu gehen, verfügte seine Witwe in einem Telegramm vom 4. August 1948 ihr Mann möge dauerhaft in Übersee begraben bleiben.“
In der Nacht aber sicherten nachrückende Truppen der TF Welborn die Dörenhagener Straße mit Verteidigungsstellungen, um den Nachschubweg freizuhalten.
Eventuell errichteten sie in diesem Zusammenhang eine Gefechtsstellung am Fundort – um die Strasse zu sichern. An diesem Tag sind insgesamt 18 amerikanische Panzer abgeschossen worden.

Karsamstag, 31. März:  Es gibt an diesem Tag sieben Gegenangriffe auf Kirchborchen, Nordborchen wird erobert, die Straße nach Paderborn wird freigekämpft.
Gegenangriff auf Hamborn über den Querweg, dort entwickelt sich nach Mues eine regelrechte Panzerschlacht mit 50 zerschossenen Panzern und gepanzerten Fahrzeugen. „Am Karsamstag konnte man trotz des Kampfes in nächster Nähe starkes Panzerfeuer aus Richtung Hamborn vernehmen. Dort entwickelte sich eine regelrechte Panzerschlacht. Etwa 50 Panzer und motorisierte Fahrzeuge blieben auf der Strecke, darunter allein 6 Königstiger. Auch diese waren durchlöchert von Spezialgeschossen.“
Die Straße von Dörenhagen nach Paderborn wird freigekämpft, Welborn sichert den Haxtergrund und die Anhöhe nördlich des Hamborner Waldes.
„31 March 1945
Task Force Welborn attacked north towards Paderborn and by night had secured the high ground overlooking the town. At about 1800 hours this force was attacked by 6 Mark V tanks. The infantry of the task force was driven back beyond the task force CP, and the attack was broken up only after it had reached a point less than 600 yards from this battalion. Two of the tanks were knocked out by the fire of a 90 mm tank; one was set afire and knocked out by WP fired from this battalion. The FO 2 tank was knocked out in this attack, but at the time no one was in the tank and there were no casualties.
The battalion displaced with the attack at 1050 hours and at 1745 hours closed in position for the night near Hamborn about 5 miles south of Paderborn. The battalion fired 14 missions this date: 1 on infantry and tanks, 5 on tanks, 4 on infantry, 2 harassing missions, 1 on personnel, and 1 registration. Total rounds expended this date-714. One Tiger Tank was known destroyed.“
Möglicherweise ist im Zuge dieser Kämpfe von der Fundstelle aus auch mit Granaten geschossen worden.

Ostersonntag, 1. April: Paderborn wird erobert. Mit Artillerieunterstützung rücken die amerikanischen Truppen erst auf den Flughafen Mönkeloh vor und erobern dann im Laufe des Tages die komplette Stadt Paderborn. „Task Force Welborn attacked towards Paderborn at o6oo hours and reached the town by 0655 hours. Enemy infantry and roving tanks and SP guns opposed the advance. By 1700 hours the northeast portion of the town had been secured.
Task Force Lovelady attacked Paderborn at 0800 hours and advanced initially against no resistance, entering the town at 0940 hours. The advance through the town was opposed by small arms and anti-tank fire. The southeast portion of the town was secured by 1700 hours. The town had been very badly beaten up mostly previous bombings and only a few civilians remained in the town.“
Am wahrscheinlichsten wurde in Zusammenhang mit der Eroberung des Flughafens Mönkeloh und anschließend der Stadt Paderborn die gefundene Granate abgeschossen. Es handelt sich ja um eine M1-Granate mit einer maximalen Reichweite von 11.500m, also genügen Reichweite, um auch die nördlichen Stadtteile von Paderborn und Sennelager noch zu erreichen.

Noch lange Zeit nach dem Krieg blieben an der Dörenhagener Straße, am Querweg und auch in Hamborn die zerschossenen Panzerwracks liegen. Die ersten Hamborner Schüler spielten laut mündlichen Erzählungen in und auf ihnen. Besondern angetan hatten es ihnen die Kugeln aus den Kugellagern, die als Ersatz für Murmeln dienten .
Viele alte Bäume wurden nach dem Krieg an den bewaldeten Hängen das Ellerbachtals gefällt und konnten wegen der im Holz steckenden Granatsplitter nicht als wertvolles Holz an Sägewerke verkauft werden. Bis heute werden die Stämme aus dem Hamborner Wald mit Metalldetektoren gescannt, um Schäden durch Metallsplitter in den Sägewerken zu vermeiden.
Im Mai 2014 kam es zu einer Selbstentzündung einer deutschen Wehrmachts-Phosphorhandgranate, einer sog. Stabhandgranate, die im Hamborner Wald nördlich der Reha-Klinik. Feuerwehr und Kampfmittelräumdienst mussten ausrücken, um diese Reste des Weltkrieges zu beseitigen. Noch Wochen später war der Kampfmittelräumdienst im Hamborner Wald tätig, um weiteres Gefahrgut aufzuspüren.

Den Artikel mit Fußnoten kann man hier herunterladen
 

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